ORTUNG HISTORISCHER FUNDAMENTRESTE MITTELS GEORADAR
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Aufgabe
Ortung von historischen Resten im Untergrund eines von einem Kreuzgang umgebenen Hofes.
Hintergrund der Untersuchung waren geplante Baumaßnahmen, die starke lokale Druckbelastungen der Untersuchungsfläche zur Folge hätten. Es bestände somit die Gefahr, dass wertvolle historische Substanz im Boden geschädigt würde und die Stabilität der Baustelleneinrichtung z.B. durch Hohlräume nicht zu gewährleisten war. Die Untersuchung sollte kritische Stellen aufzeigen.
Messprogramm
- Georadar-Profilierung
Ergebnis
Es wurde auf dem infrage kommenden Gebiet flächendeckend mit einer mittel- bis hochauflösenden Antenne gemessen und die Daten ortsrichtig registriert. Der Abstand der Messprofile betrug 50 cm. Die digitale Aufzeichnung der Daten ermöglichte die Berechnung von sogenannten Zeitscheiben. Es handelt sich dabei um eine grundrissähnliche Darstellung der dreidimensional vorliegenden Daten. Die Zeitscheibe/Grundriss gilt für eine bestimmte, ausgewählte Tiefe. Entsprechend lässt sich damit der Untergrund schrittweise in verschiedenen Tiefen darstellen.
In der unteren Abbildung ist eine berechnete Zeitscheibe/Grundriss für die Tiefe von ca. 1 m zu sehen. Darin zeigen sich die im Sandboden vorhandenen Objekte durch dunkle Schattierung (hohe Reflexionsamplituden des Georadarsignals).
Der zusammenhängende Verlauf der schattierten Bereiche lässt sich deutlich als Fundamentrest eines historischen Bauwerks betrachten. Bei kleineren Objekten sind teilweise Gräber zu vermuten.
Grundrissähnlich dargestellte Radardaten (Zeitscheiben), wie sie unten im Bild zu sehen sind, sowie auch Radargramme (entsprechen quasi Vertikalschnitten) bilden die Datengrundlage zur Erstellung eines Befundes, der in diesem Falle alleinig den Baumaßnahmen diente.
Die Untersuchung kann auch detaillierter z.B. für archäologische Zwecke angelegt werden. Hierbei erfolgt dann eine weiterführende Interpretation entsprechend der Fragestellung.
Fazit
Es wurde durch eine einfache Untersuchung die für die Planung der Baumaßnahmen relevanten historischen Reste im Boden festgestellt. Es ist die Position bzw. die Ausdehnung der Objekte sowie deren Tiefe in einem Befund angegeben worden.