VERGLEICH GEOPHYSIKALISCHER OBJEKTORTUNGSVERFAHREN
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Die Geophysik bietet Verfahren, die zur Ortung von verborgenen Objekten (Fundamente, Hohlräume, Tanks, Leitungen, Blindgänger, Anker, Klammern, Fehlstellen, Leichen usw.) eingesetzt werden können. Hierfür werden vorzugsweise drei Verfahren bzw. Verfahrensgruppen eingesetzt. Ihre unterschiedlichen physikalischen Grundlagen bestimmen entsprechend den Einsatz der Verfahren. Die Unterschiede, Vor- und Nachteile sowie die Einsatzbeschränkungen und Erschwernisse für die Verfahren sind nachfolgend als Orientierungshilfe aufgelistet. Wie bei allen indirekten Verfahren kann die Aussagesicherheit keine 100 % erreichen. Zur genauen Beschreibung der Verfahren wird auf die GGU-Informationsblätter verwiesen.
Verfahren und Unterschiede
Geomagnetik | Elektromagnetik | Georadar | |
Prinzip | 2 passive Verfahren: Gradiometer, Totalfeldmagnetometer; Registrierung der Erdmagnetfeldänderungen durch ferromagn. Objekte |
2 aktive Verfahrensgruppen: Frequenzber.-EM (FEM) und Zeitbereich-EM (TEM); Registrierung der Induktion oder des zeitlichen Abklingeffektes |
aktives Impuls-Verfahren; Registrierung von Echos der Sendeimpulse; diverse Sensoren für verschiedene Reichweiten und Genauigkeiten |
Detektion | Eisen | Metall | Metall + sonstige Stoffe |
Richtwirkung | keine Vorzugsrichtung | geringe Vorzugsrichtung | starke Vorzugsrichtung |
Vorortbeurteilung; dig. Aufzeichnung |
geräteabhängig; i.a. ja |
geräteabhängig; i.a. ja |
je nach Datenqualität gering - gut; ja |
Messergebnis | unsymm. Dipolkurve über Objekt |
Glockenkurve über Objektmitte | Hyperbelkurve über Objekt- mitte |
Aussagen | Ort, grobe Größen- u. Tiefenabschätzung | Ort, Größen- und Tiefenabschätzung | Ort, Größenabschätzung, gute Tiefenangabe |
Empfindlichkeit | hoch bis sehr hoch | hoch bis sehr hoch | stark bodenabhängig |
Tiefenreichweite | typisch 2 - 5 m, stark objektgrößenabhängig |
typisch 2 - 2,5 m, objektgrößenabhängig |
uneinheitlich 1,5 - 3 m, stark bodenabhängig |
Geschwindigkeit | schnell | mittel | mittel - langsam |
Vorteile/Nachteile
Geomagnetik | Elektromagnetik | Georadar |
sehr gut für freie Flächen ohne störende Eisenobjekte |
sehr gut für freie Flächen ohne störende Metallobjekte | für speziellere Fälle, z.B. nahe Leitplanken oder bei mehreren Leitungen |
hohe Störempfindlichkeit auf nahe nicht gesuchte Eisenteile | mittlere Störempfindlichkeit auf nahe nicht gesuchte Metallteile | störempfindlich durch inhomogenen und bindigen Untergrund. Neben Metallen kann gemessen werden. |
sehr zuverlässig bei günstigen Bedingungen | sehr zuverlässig bei günstigen Bedingungen | uneinheitliche, teilweise geringe Zuverlässigkeit (bodenabhängig) für Fälle, in denen die Geomagnetik oder die Elektromagnetik |
wenn machbar, dann Geomagnetik | Elektromagnetik als Alternative zur Geomagnetik, insbesonders, wenn Störungen durch nahe Eisenteile zu erwarten sind | aufgrund naher Störobjekte nicht anwendbar sind oder bei nichtmetallischen Objekten |
i.a. vergleichsweise geringste Genauigkeit | häufig genauer als Geomagnetik | potentiell beste Genauigkeit/Auflösung |
Einsatzbeschränkungen/Erschwernisse
Geomagnetik | Elektromagnetik | Georadar |
nahe Eisenteile über und unter GOK, z.B.: in Auffüllungen, Leitungen, Gebäude, Stahlbeton, Fahrzeuge, Verkehrsinstallationen | s. nahe Metallteile über u. unter GOK, z.B.: in Auffüllungen, Leitungen, Gebäude, Stahlbeton, Fahrzeuge, Verkehrsinstallationen | ungünstiger Untergrund, z.B.: bindiger Boden, inhomogene Auffüllungen, hohe Leitungsdichte |
Die Messfläche muss frei von Eisen sein | Die Messfläche muss frei von Eisen sein | Es ist eine ebene, freie Messfläche erforderlich. Die Sensoren müssen direkt über den Boden geführt werden. |
kein Einsatz an Bauwerken Hindernisse bewirken Messlücken | beschränkter Einsatz an Bauwerken Hindernisse bewirken Messlücken | guter Einsatz an Bauwerken Hindernisse bewirken Messlücken |