TOMOGRAFISCHE UNTERSUCHUNGEN AM GEMAUERTEN BRÜCKENPFEILER
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Aufgabe
Über den inneren Zustand und den Aufbau einer alten Steinbrücke sollten vor vertiefenden Untersuchungen zunächst zerstörungsfrei Informationen gewonnen werden. Unter anderem war ein Pfeiler Ziel der Untersuchungen.
Messprogramm
- Radar-Tomografie
- Mikroseismik-Tomografie
Vorgehensweise/Ergebnisse
An einem Pfeiler der Steinbrücke wurden exemplarisch mehrere tomografische Schnitte mit zwei physikalisch unabhängigen Verfahren erzeugt. Die Radar-Tomografie liefert eine Abbildung im Wesentlichen der elektrischen Eigenschaft Dielektrizität ε. Im trockenen Zustand korreliert diese mit den verwendeten Gesteinen und überschreitet selten den Betrag von ε = 5. Im vorliegenden Falle ist sie jedoch durch die vorhandene Nässe (Dielektrizität von Wasser εw ~ 80) überdeckt. D.h., dass die Radar-Tomografie vor allem die Feuchteverhältnisse in der Schnittebene zeigt.
Die Mikroseismik beruht auf der Ausbreitung von elastischen Kompressionswellen, welche mit der Materialfestigkeit korreliert. Die Mikroseismik-Tomografie zeigt deshalb in Form der Wellengeschwindigkeit die unterschiedlichen Festigkeiten in der Schnittebene und damit verbundene Mauerstrukturen an.
Die wesentlichen Ergebnisse der Tomografien sind:
- Das Mauerwerk der West- und insbesondere der Südseite sind stark durchfeuchtet (Radar: rot).
- An den vier Pfeilerecken sind höhere Festigkeiten vorhanden (Seismik: magenta).
- In der nördlichen Pfeilerhälfte ist ein Material geringer Festigkeit eingebaut (Seismik: grün).
- Ein Schalenaufbau zeichnet sich grob ab (Radar und Seismik: meist erhöhte Werte im äußeren Pfeilerbereich).